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Gemeinde Eschelbronn

Pressemitteilung

Artikel vom 27.09.2021

Gemeinde Zuzenhausen lehnt Ausbau einer Radwegeverbindung Eschelbronn-Meckesheim ab

Am gestrigen Mittwoch hat der Gemeinderat der Gemeinde Zuzenhausen einen negativen Beschluss gegen das gemeinsame Radwegeprojekt gefasst. Einstimmig.
Damit findet eine historisch einmalige Chance auf Realisierung dieser Verbindung - noch vor einer Entscheidung über die Gewährung von Fördermitteln - ein jähes Ende.
Seit vielen Jahren wünschen sich die Bürgerinnen und Bürger – nicht nur in Eschelbronn oder Meckesheim– den Ausbau dieses noch fehlenden Lückenschlusses im Radwegenetz.
Familien und Berufspendler wartensehnsüchtig darauf.
Erst vor wenigen Wochen hatte der Kreistag des Rhein-Neckar-Kreises – nach vielen Jahren des Kampfes – ein neues Zielkonzept beschlossen,
in dem diese Verbindung nunmehr enthalten war. Einstimmig.

Auch in der Brunnenregion, vertreten durch den Vorsitzenden des Gemeindeverwaltungsverbandes Herrn Bürgermeister Joachim Locher,
befürwortet die dortige Bürgerschaft den nötigen Lückenschluss mit Nachdruck.
Für eine taugliche Radwegeverbindung im gesamten Schwarzbachtal, von Neckarbischofsheim über Waibstadt, Neidenstein nach Eschelbronn wäre diese Verbindung in Richtung Meckesheim-Wiesenbach-Neckargemünd-Heidelberg essenziell.
Jeden Tag und besonders im derzeitigen Bundestagswahlkampf werden wir mit den Themen: Verkehrswende, Klimaschutz und dem dafür nötigen Bedarf an
leistungsfähigen Radwegen konfrontiert.

„Will man ein solches Projekt dann angehen, stößt man - abseits der bekannten Lippenbekenntnisse - im tatsächlichen Leben allerdings auf harte Widerstände“
so Eschelbronns Bürgermeister Marco Siesing.
Er hatte das Projekt, gemeinsam mit seinem Kollegen Maik Brandt aus Meckesheim und mit der Unterstützung durch die beiden Landtagsabgeordneten Dr. Albrecht Schütte (CDU) und Hermino Katzenstein (Grüne) in den letzten Jahren wesentlich vorangetrieben.
Der Gemeinderat von Meckesheim hatte gestern zeitgleich mit dem Zuzenhäusener Gremium entschieden. In Meckesheim stimmte man einstimmig dafür und sprach gar „von einem Traum,
der nun in Erfüllung gehen könnte“. Ebenso fiel die Entscheidung im Eschelbronner Gremium einen Tag zuvor aus.
„Wir halten die Entscheidung in Zuzenhausen aus mehreren Gründen für falsch. Nur zwei Argumente dazu: Zum einen verstößt Sie gegen den Gedanken des Klimaschutzes und dagegen, möglichst mehr Menschen vom Auto auf das Rad, gerade bei kurzen Strecken, zu bekommen, um damit CO2 einzusparen.
Zum Zweiten ist sie auch aus touristischer Sicht fatal. Wir sitzen oft in der Sinsheimer Erlebnisregion zusammen und diskutieren, wie wir den Tourismus in unserer Region voranbringen können. Oft geht es dabei auch um fehlende oder nicht ausgebaute Radwege. Diesen Bemühungen erweist man mit der jüngsten Entscheidung einen Bärendienst“, so Siesing.
„Sehr schade, dass Zweifel und Kirchturmdenken gegenüber interkommunaler Zusammenarbeit und Zukunftsorientierung gesiegt haben.
Zukunftsdenken hört offenbar manchmal doch an der Gemarkungsgrenze auf“, so der Bürgermeister weiter.

Versucht hat man alles, um das Projekt umzusetzen. Es wurde eine Variantenuntersuchung und eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben. Diese kam zu dem Schluss, dass die vorgeschlagene Streckenführung, welche schon heute bereits fast vollständig besteht, eindeutig zu favorisieren sei. Nun sollte die bestehende Strecke lediglich ausgebaut und am Ende mit einem Brückenschlag über den Schwarzbach, an Meckesheim angebunden werden. „Das aktuelle kombinierte Förderprogramm hätte eine Förderquote von 90 Prozent gebracht und man hatte Zuzenhausen in finanziellen Fragen sogar grundsätzlich Entgegenkommen signalisiert. Bürgermeister Siesing war mit dem beauftragten Ingenieurbüro Willaredt aus Sinsheim in einer Sitzung des Gemeinderates in Zuzenhausen, um das Projekt vorzustellen und dafür zu werben.  
„Die gemeinsamen Anstrengungen waren leider nicht von Erfolg gekrönt, so der Bürgermeister.
Zur Begründung hat mir Herr Bürgermeister Hagen Zuber mitgeteilt, dass man naturschutzrechtliche Bedenken hat und die Zuzenhäuser Bevölkerung diesen Radweg nicht wolle. Wir haben das zu akzeptieren, sind jedoch verwundert darüber, dass diese Entscheidung getroffen wurde, bevor die Fachleute
und zuständigen Naturschutzbehörden, wie im Verfahren vorgesehen, zu den Fakten gehört wurden“,
so Siesing abschließend.

Eschelbronn, den 23.09.2021
 

http://www.eschelbronn.de//rathaus-service/verwaltung/neues-aus-dem-rathaus